Max Otte, Finanzprofessor und mittlerweile Fondsmanager, dessen Bekanntheit sich auf seiner rechtzeitigen Warnung vor der Finanzkrise 08 begründet, ist seit Monaten wieder auf der Seite der ‚Warner‘ vor einem baldigen Börsen-Crash zu finden.
Prognosen sind schwierig vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen, heißt es in einer Redewendung. Oft genug
handelt es sich um Zufälle, wenn Ereignisse zu einem vorhergesagten Zeitpunkt eintreffen. Das gilt auch für die Börse.
Ich habe mir ein kleines ‚Archiv‘ mit Artikeln aus der Wirtschaftspresse angelegt, das mittlerweile auch schon
bis in das Jahr 2009 zurückreicht. Ich finde es interessant ab und zu darin zu blättern und sich die Schlagzeilen der letzten Jahre wieder herzuholen. Hier einige Beispiele: „US-Aktien sind viel
zu teuer“ (2013) - „Die Luft an den Aktienmärkten wird dünn“ (2014) - „An der US-Börse blinken mehrere Warnlampen“ (2015) usw. Wer sich nach diesen Beiträgen
gerichtet hat, in denen vielfach renommierte Experten zitiert worden sind, der hat bis heute weitere deutliche Kursanstiege bei Aktien verpasst.
Ignorieren Sie weitgehend derartige Prognosen. Als Anleger bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als die
Schwankungen der Märkte zu akzeptieren.Die Idee, Aktien teuer zu verkaufen und billig zu kaufen funktioniert nicht.Teilen Sie Ihr Anlagekapital so auf, dass sich die Schwankungen im Rahmen Ihrer
persönlichen Toleranz- und Schmerzgrenze bewegen. Und denken Sie daran:
Risikofreie Anlageformen gibt es grundsätzlich nicht. Auch beispielweise Lebensversicherungen und Bankeinlagen beinhalten Risiken, die, und das ist das fatale, in dem Fall sogar versteckt daherkommen.
Max Otte muss man zu Gute halten, dass er nach seiner Crash-Prophezeiung in 2008 anschließend klar zu Aktien geraten hat („Europas Aktienmarkt ist eine gedeckte
Tafel“ (2012)). Wir werden sehen, ob er mit seinem Timing jetzt wieder richtig liegt.