Am vergangenen Donnerstag hatte ich den Sustainability-Congress in Bonn besucht. Eine Finanzmesse, die sich mit dem Thema ‚Nachhaltigkeit‘ beschäftigt. Das Interesse war groß, sowohl auf der Seite der Anbieter von
Investmentfondslösungen, als auch seitens der Berater und Vermögensverwalter. Einige Aussteller haben auf diesem Gebiet bereits über Jahre hinweg Kompetenzen aufgebaut, sich teilweise sogar
spezialisiert, andere springen jetzt auf den fahrenden Zug auf und müssen noch glaubhaft einen Zugangzu zu ökologischen Themen entwickeln.
Interessant der Eröffnungsvortrag von Sigmar Gabriel. Als ehemaliger Umwelt, Wirtschafts- und Außenminister
konnte er gut ‚aus dem Nähkästchen plaudern‘ und mit seiner hinreichenden Erfahrung den Blick auf eine globale Sichtweise weiten. Seine Forderung: Wohlstand
und Umweltschutz - Ökologie und Ökonomie müssten Hand in Hand gehen. Auf diesem Weg müsse Deutschland Vorbild sein und anderen Ländern (vor allem Entwicklungsländern) beispielhaft
zeigen, dass dies möglich sei.
Insgesamt hat sich mein Eindruck gefestigt, dass es sich bei dem Thema Nachhaltigkeit
längst nicht mehr um einen kurzen Trend handelt, sondern dass hier eine gewisse Dynamik entsteht. Umwelt, Klima, soziale Themen spielen in der
(Finanz-)Wirtschaft eine immer größere Rolle. Vor allem große Investoren, wie Pensionskassen, legen immer mehr Wert auf umweltverträgliche Kapitalanlagen. Dadurch werden
Vermögensverwalter gefordert entsprechende Lösungen anzubieten. Das wiederum motiviert Unternehmen sich zunehmend ökologischer und sozialverträglicher zu verhalten.
Wo es der Politik nicht gelingt rechtzeitig die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen, reagiert die Wirtschaft. Ein Lichtblick.