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Vater Staat

Mütter und Väter sorgen sich um ihre Kinder. Im Normalfall hat das die Natur so angelegt. Kinder fühlen sich behütet, wenn die Eltern für sie da sind.


Im Moment gefällt sich unser Staat umso mehr in dieser Fürsorgerolle. Das macht ehrlicherweise bei mir kein gutes Gefühl. Die sowieso schon recht ausgeprägte Staatsgläubigkeit bei uns in Deutschland wird dadurch zusätzlich verstärkt. Langfrisitg schwächt dies die Eigenveranwortung der Bürgerinnen und Bürger. 

 

Damit meine ich nicht nur die vorgeschriebenen Maßnahmen zur Eindämmung der Covid19-Pandemie. Vor allem will uns der Staat Glauben machen, alle Möglichkeiten zu haben, um die Wirtschaft zu retten. Geld spielt dabei überhaupt keine Rolle. Die Botschaft soll lauten: sorgt euch nicht, wir kümmern uns um euch.


Wenn Wirtschaftsminister Peter Altmaier vor die Kameras tritt und mit wichtiger und väterlicher Miene zum wiederholten Mal eine erneute Nachbesserung der vielzähligen Rettungspakete verkündet, frage ich mich: weiß der Minister tatsächlich wo das Geld, das er jetzt großzügig in Aussicht stellt, eigentlich herkommt?


Unternehmen machen im Normalfall Gewinne und beschäftigen Mitarbeiter. Davon fordert der Staat seinen Anteil in Form von Steuern. Das ist die Basis unseres Wohlstandes. Diese Steuereinnahmen kann der Staat verplanen und ausgeben.


Ich will damit die derzeitige finanzielle Unterstützung der Wirtschaft z.B. über Kurzarbeitergeld, Zuschüssen, Krediten, etc. gar nicht in Frage stellen. Diese Maßnahmen sind sicherlich notwendig, damit "nach Corona" überhaupt noch eine wirtschaftliche Infrastruktur vorhanden ist, mit der Perspektive wieder verlässliche Steuereinnahmen zu generieren.


Es soll aber bitte nicht so getan werden, als ob wir uns alles leisten könnten – egal wie lang das Ganze noch dauert und egal wieviel Geld es kosten soll. Oder glauben unsere Politiker mittlerweile wirklich, dass Geld kann einfach so gedruckt werden kann?