Je länger ein Ereignis zurückliegt, desto schwieriger dürfte es sein, dieses zu verstehen und einzuordnen. Wie eine landesweite witterungsbedingte Hungersnot mit all ihren Auswirkungen auf den Handel in Großbritannien im Jahr 1709 mit dem heutigen befürchteten Wirtschaftseinbruch aufgrund der Corona-Pandemie Situation verglichen werden kann, vermag ich nicht zu beurteilen.
Die britische Notenbank wurde im Jahr 1694 gegründet. Deren heutige Vertreter jedenfalls rechnen nun mit der schwersten
Rezession seit ihrer Gründung vor gut 325 Jahren. Das ist schon eine Hausnummer. Da können wir uns alle warm anziehen, wenn es soweit kommt.
Im Moment ist großes Rätselraten unter den Wirtschaftsexperten rund um den Globus zu beobachten. Kaum jemand
traut sich, eine halbwegs konkrete Aussage über die tatsächlichen kurz- mittel- und langfristigen konjunkturellen Auswirkungen der Corona-Krise zu machen.
Eines ist sicher: Die Gewinne der Unternehmen werden einbrechen. Eine weltweite Rezession ist eine ausgemachte
Sache. Wie tief diese aber ausfallen und wie lange sie dauern wird? Niemand weiß es. Zu viele Parameter sind da offen, um eine seriöse Prognose zu machen.
Erleben wir derzeit ganz nach dem österreichischen Ökonomen Joseph Schumpeter eine ‚schöpferische Zerstörung‘ der
Wirtschaft? Was wird aus der Krise Neues entstehen? Was davon wird sich durchsetzen und unser künftiges Leben prägen?
Das (Wirtschafts-)Leben wird auch nach Corona weitergehen. Für den Moment jedoch ist bzgl. Neu-Anlagen ein hohes Maß an
Vorsicht und Geduld anzuraten.